3 Erden für die Europäer – 5 für die Amerikaner

Am 20. August 2013 war der Earth Overshoot Day 2013. Was heißt das?

Der Earth Overshoot Day bezeichnet den Tag, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen eines ganzen Jahres erschöpft hat. Das hieß konkret für 2013: Die Menschen verbrauchten innerhalb von 8 Monaten die Kapazität der globalen Ressourcen eines ganzen Jahres! 

Der Earth Overshoot Day, also der sog. Welterschöpfungstag, versteht sich als ungefährer Gradmesser der ökologischen Überschuldung. Das Datum, an dem die Bilanz – sie wird jährlich, analog einer Unternehmensbilanz erstellt – ins Negative umschlägt, lässt sich natürlich nicht exakt bestimmen ;-). Doch die Tendenz ist eindeutig:

Jedes Jahr rückt der Zeitraum, an dem das Unternehmen Erde in die roten Zahlen kippt immer mehr nach vorne. Bereits seit mehr als ein Vierteljahrhundert leben wir bereits über unsere Verhältnisse! Denn am 19. Dezember 1987 fand zum ersten Mal der Earth Overshoot Day statt.

Irgendwie kaum vorstellbar! Ein Unternehmen, ein Staat das/der so wirtschaften würde, wäre schon lange pleite! Was heißt das in Konsequenz also für unseren Planeten?! In solchen Momenten frage ich mich immer: Welche Informationen braucht denn die Politik und die Wirtschaft sonst noch, um sich endlich mal eines Besseren zu besinnen?!

Wolfgang Stuflesser, ARD-Hörfunkstudio Los Angeles, am 20.08.2013 (Auszug):
(Quelle: Earth Overshoot Day – „Ab heute leben wir auf Pump“ leider nicht mehr verfügbar)

Zur Zeit liegen wir weltweit nach den Berechnungen deGlobal Footprint Networks bei 1,5 Erden, die nötig wären, um unseren jährlichen Bedarf zu decken, ohne dass die Erde Schaden nimmt. Und das ist nur ein Durchschnittswert.

Wenn jeder so leben würde wie die Europäer, bräuchte man demnach drei Erden, bei den Amerikanern sind es sogar fünf. Ob der Earth Overshoot Day daran etwas ändert, ist fraglich.

Ich meine dazu: Der Earth Overshoot Day sicher nicht, aber wir könn(t)en es ;-)! Wenn jedoch so etwas wie dieses Freihandelsabkommen ratifiziert werden wird, dann haben wir sicherlich die Chance verspielt. Denn dann ist die Einflussnahme der Wachstumsideologie der Industrienationen zu übermächtig geworden. Aber ich hoffe hier noch auf eine positive Entwicklung 😉 Wie gesagt: →Naturschutz = Menschenschutz!

Der Schweizer Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Network, macht sich da wenig Hoffnung (Ich schon, sonst könnte ich jetzt sofort aufhören mit meinem Blog ;-)): Selbst wenn man die vorsichtigen Schätzungen der Vereinten Nationen zu Grundlage läge, sei klar, dass die Menschheit 2050 im Jahr doppelt so viel Ressourcen verbraucht, wie die Erde wiederherstellen kann. (Immer vorausgesetzt, dass wir so weiter wirtschaften, heißt: so gedanken- und maßlos produzieren und konsumieren wie bisher…) (→Club of Rome – 2052, →Der Ausstieg vom Ausstieg)

Mein Sohn wird da dann gerade mal 57 sein. Und um ehrlich zu sein: Ich für meinen Teil schäme mich in Grund und Boden für das, was wir und die Generation unserer Eltern hier für eine Vorlage geliefert haben. Lasst uns einbremsen! Fangen wir einfach mal bei uns an…

Auch wenn es mir nach solchen Informationen schwer fällt, doch genau dann wird mir die Wichtigkeit meines Anliegens sooo deutlich:

Bleibt menschlich;-)!

Iris

P.S. In diesem Jahr, also 2014, wird er auf den 19. August fallen. Ironie des Schicksals: Das ist der Geburtstag meines Sohnes!

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