„Das war doch schon immer so…“

… DIE Killerphrase gegen alle Veränderungen auf dieser Welt! 

Gerne noch getoppt mit folgender Ergänzung: … da ändert sich auch in Zukunft nichts.

Und wird zum Totschlag-Argument mit dem Zusatz: … da kann man halt nichts machen!

Fakt ist, dass die Situationen, die wir heute vorfinden zumeist ein sehr überschaubares IMMER haben. 

Schauen wir uns beispielsweise die Situation an, in der sich das Geld aktuell befindet:

Erst seit Aufhebung der Goldbindung für den Dollar im Jahr 1971 existiert kein realer Gegenwert in Gold mehr. 1973 wurden die Wechselkurse frei gegeben und 1976 empfahl dann auch der Internationale Währungsfonds seinen Mitgliedern die Aufhebung der Goldbindung der Währungen.

Hier ein „Heute Journal“-Beitrag vom 15.08.2011 zum 40. Jahrestag dieser Aufhebung:

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Konsequenz: In weniger als einer Generation (von wegen schon immer!) – innerhalb von gerade mal vier Jahrzehnten! – verkam das Geld im Endeffekt zu einem Zahlungsmittel, das seinen Wert nur durch diejenigen bekommt, die es begehren.

In unserem aktuellen Finanzsystem betreffen immerhin nur ganze fünf Prozent der Geldmenge die Realwirtschaft, der Rest dient ausschließlich Spekulationszwecken. Die Situation des Geldes von heute ähnelt jetzt überspitzt gesagt der von Sammlerobjekten! Der Wert ist somit entsprechend fragil.

Vereinfacht gesagt: Die Menge des Geldes „kreieren“ – da virtuell – gewissermaßen die Banken, genauer: in Europa die EZB. Und so ist der Willkür inzwischen Tür und Tor geöffnet. Denn für die EZB gibt es in diesem Punkt kein demokratisches Kontrollorgan! (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich kann es ja selbst nicht glauben!)

Jetzt kommt noch die Wachstumsideologie unseres bestehenden Wirtschaftssystems hinzu, das allein Konsum um jeden Preis propagiert. Bingo!

So werden immer weiter bewusst Kredite billig vergeben (an Bürger, wie an Staaten), von denen man weiß, dass sie niemals zurück gezahlt werden können mit Geld, das es im Endeffekt gar nicht gibt, (trotz der Erfahrungen aus der Finanzkrise von 2009!), nur damit weiter konsumiert und produziert werden kann.

Einzig und allein mit dem Ziel, dass die sog. Leistungsindices  unserer Wirtschaft, wie z.B. das BIP (→Blogbeitrage Auf der Suche nach dem rechten Maß„, „Drogenhandel bald im BIP.) weiter Rekordhöhen erklimmen, um damit den Schein einer funktionierenden Marktwirtschaft weiter aufrecht halten zu können. Europa, quasi ein Potemkinsches Dorf ;-).

Gleichzeitig droht zusätzlich der „Negativzins“ für Spareinlagen, weil dieses Geld auch noch in den Konsum fließen soll, denn so rechnet sich das Sparen nicht mehr und die Wirtschafts-Zahlen werden weiter künstlich ‚positiviert‘. An diejenigen, die im Alter auf ihr Erspartes angewiesen sind, denkt dabei keiner.

Eines ist also klar: Das war NICHT IMMER so!

Ich habe mir mit diesem Blog auch vorgenommen, nicht nur aufzuzeigen, wo es aus dem „menschlichen“ Ruder läuft, sondern auch, Möglichkeiten aufzuzeigen, was jeder einzelne von uns hier beitragen kann, es langfristig rumzureißen ;-).

Und wir können hier sehr wohl etwas machen:

Wir können soweit irgend möglich Käufe auf Kredit vermeiden und unnötigen Konsum bewusst herunterfahren! (→Suffizienz – was ist das denn?)

Damit ist nicht gemeint, ab jetzt in Schutt und Asche und von Wasser und Brot zu leben ;-). Bitte, versteht mich hier nicht falsch! Das ist mir sehr wichtig!

Es geht dabei einzig und allein um die Minderung von unnötigem Überfluss an Gebrauchsgütern und den Überschuss an Verbrauchsgütern, wie Lebensmittel. Weil’s ja so billig ist… (Nichts kaufen ist immer noch am billigsten!)

Den Verlockungen der Werbung und dem künstlich geschaffenen Druck durch die Medien den Stinkefinger zeigen. Hier ist jetzt unser Selbst-Bewusst-Sein gefragt.

Und öfter mal die Frage stellen: Ge-/brauche/n ich/wir das wirklich? Erhöht das tatsächlich meine/unsere Lebensqualität? (→Die Fragen der Zukunft)

Das tut vor allem unserem Planeten gut, hat aber eben auch folgenden Effekt: Wenn wir in diesem „Räderwerk der hohlen Finanz-Luftnummern“ unserer Politik nicht mehr die willigen Rädchen sind, die sich im Kleinen genau so verhalten, dann funktioniert das auch nicht mehr im Großen! Nicht von heute auf morgen, logisch! Aber ich spreche hier von Zeiträumen, die über die Dauer von einer Legislaturperiode um ein Vielfaches hinausgehen. Auch das ist neu…

Und jetzt will ich von der Individualebene noch auf die politische Ebene zu sprechen kommen:

Jeder Volks-VERTRETER, der bei diesem Finanzgebaren nicht Nein, nicht mit mir! schreit, hat es in meinen Augen nicht verdient, sich so zu nennen und wir allein haben es in der Hand, zu entscheiden, ob wir die dann noch für uns ins Parlament schicken wollen…

Bleibt menschlich!

Iris

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