Postwachstumsökonomie – was heißt das?

Prof. Niko Paech beschreibt in seinem Vortrag Befreiung vom Überfluss (→Blogbeiträge Befreiung vom Überfluss & Was kommt nach dem Wachstum?) die Postwachstumsökonomie folgendermaßen:

Sie bedeutet nichts anderes als eine Transformation zu beginnen, mit dem Resultat, dass eine neue Balance hergestellt wird, zwischen diesen drei sich ergänzenden (wie er es nennt) Versorgungsmustern:… 

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Prof. Paech führt weiter aus: Wir müssten die konventionelle geldbasierte, globalisierte, industrielle Versorgungsdimension (Säule 1) mindestens um die Hälfte reduzieren (Anmerkung: und natürlich mit anderen zukunftsfähigen Qualitäten ausstatten!). Und dann im Gegenzug die Regionalökonomie (Säule 2) und die Subsistenz (Säule 3) als Ergänzung stärken, um das zu kompensieren, was wir dann nicht mehr haben, wenn die konventionelle, globale, Industrie um 50% reduziert wird. (…)

Ein Mensch, der sich in ein solches System einfügt, ist kein Konsument mehr, er ist souverän. (Anmerkung: Er wird zum Prosument!) Er hat wieder die Freiheit, der Industrie den Rücken zu kehren, in dem er seinen Wohlstand aus zwei Quellen bezieht: Er oder sie ist hoch gebildet. Arbeitet noch 20 Stunden, aber hat – zusätzlich als Ergänzung – die Möglichkeiten der „urbanen Subsistenz“ für sich erschlossen. (…)

Dies könnte ein Wohlstandsmodell darstellen, das erstens ohne Wachstum klarkommt, zweitens solidarischer ist und – es ist wahrscheinlicher, dass dieses Modell mit weitaus weniger Antidepressiva auskommt ;-).

Soweit ein Ausschnitt aus Prof. Paechs Vortrag Befreiung vom Überfluss. Der ganze Vortrag hier. Auch alle weiteren Vorträge von Prof. Niko Paech (hauptsächlich über youtube zu finden) sind überaus empfehlenswert, um die Dimension dieser notwendigen Transformation auf allen Ebenen unserer menschlichen Existenz auch wirklich nachvollziehen zu können…

Bleibt menschlich!

Iris

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