Die Grenzen des Wachstums

Limits to Growth, auf deutsch Die Grenzen des Wachstums, gilt als eine der Ur-Studien zur nachhaltigen Entwicklung. Sie entstand bereits 1972 auf Initiative von und mit Unterstützung des Club of Rome

Auf der Basis eines ‚Weltmodells‘ wurden eine Reihe von Szenarien entwickelt, mittels Computersimulation. Die Ergebnisse waren jedoch immer ähnlich: Ein katastrophaler Abfall in der Weltbevölkerung und dem Lebensstandard innerhalb von 50 bis 100 Jahren, wenn die gegenwärtigen Trends anhielten.

Der Club of Rome hat in der veröffentlichten Buch-Version eine kritische Würdigung dieser Studie vorgenommen. Einige der – in unserem Kontext wesentlichen – Aussagen sind im folgenden zitiert:

(…) Wir wollten dazu beitragen, die herrschenden Kräfte und die zwischen ihnen wirkenden Beziehungen klar herauszuarbeiten, die auf lange Sicht unser Weltsystem beeinflussen. (…) Wir wollten vor weltweiten Krisenzuständen warnen, die entstehen können, wenn diese Tendenzen anhalten, und Wege zu Veränderungen auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet aufzeigen, die derartige Krisen verhindern können.

(…) Wir sind überzeugt, dass eine klare Vorstellung über die quantitativen Grenzen unseres Lebensraums und die tragischen Konsequenzen unseres Überschießens seiner Belastbarkeit dafür wesentlich ist, neue Denkgewohnheiten zu entwickeln, die zu einer grundsätzlichen Änderung menschlichen Verhaltens und damit auch der Gesamtstruktur der gegenwärtigen Gesellschaft führen.

(…) Unserer Ansicht nach hat der Bevölkerungsdruck auf der Erde bereits eine solche Größe erreicht und ist gleichzeitig so ungleichmäßig verteilt, dass allein das schon die Menschheit veranlassen muss, einen Gleichgewichtszustand anzustreben.

(…) Wir stellen fest, dass das Problem der Entwicklung auf weltweiter Ebene so eng mit anderen globalen Aufgaben verknüpft ist, dass eine übergreifende Strategie zur Lösung aller bedeutenden Probleme erarbeitet werden muss, besonders auch der, die sich aus der Einwirkung des Menschen auf seine Umwelt ergibt.

(…) Wir vertreten in der Tat die Ansicht, dass soziale Innovationen nicht mehr länger hinter der technischen zurückbleiben dürfen, dass die Zeit für eine radikale Reform institutioneller und politischer Prozesse auf allen Ebenen, einschließlich der höchsten, der Ebene der Weltpolitik, reif ist. (Immerhin bereits vor 40 Jahren ;-))

(…) Zweifellos wird das Einschlagen neuer Wege für die Menschheit eine langfristige gemeinsame Planung und aufeinander abgestimmte, internationale Maßnahmen in einem bisher unbekannten Ausmaß erforderlich machen.

(…) Die Hauptverantwortung liegt dabei bei den industriell entwickelten Nationen, nicht weil diese ein besseres Verständnis für die Erfordernisse eines wahrhaft humanen Lebens haben, sondern weil sie das Wachstumssyndrom erzeugt haben und noch immer an der Spitze des Fortschritts stehen, auf dem das Wachstum beruht. Wenn tiefere Einsichten in die Bedingungen und Vorgänge innerhalb des Weltsystems entwickelt werden, so müssen diese Nationen erkennen, dass in einer Welt, die dringend der Stabilität bedarf, ihr hoher Entwicklungsstand nur dann gerechtfertigt ist und toleriert wird, wenn er nicht als Sprungbrett für eine noch raschere Entwicklung, sondern als Ausgangslage für eine gleichmäßigere Verteilung von Wohlstand und Einkommen auf der ganzen Erde benutzt wird.

(…) Wir sind schließlich überzeugt, dass jeder vernünftige Versuch, einen dauerhaften Gleichgewichtszustand durch geplante Maßnahmen herbeizuführen, letztlich nur bei grundsätzlicher Änderung der Wert- und Zielvorstellungen des Einzelnen, der Völker und auf der Weltebene von Erfolg gekrönt sein wird.

Dieser Studie folgten dann 20 Jahre später eine weitere, die eine weit drastischere Auswirkung der Probleme diagnostizierte, das Update 2006 und 2012 eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre.

Lexikon der Nachhaltigkeit – weiterführende Links:

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