Der Club der toten Dichter

Heute vor einem Monat, am 11. August starb der einmalige Robin Williams, der im Film Der Club der toten Dichter (1989)  die Hauptrolle spielte. Dieser Film passt auf diese Seite, weil es hier auch um einen couragierten Umdenker und Wertewandler geht und die Schwierigkeiten, die sich dadurch auftun. 

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Ein bewegend-verstörendes Drama um Erziehungsmethoden, Erwachsenwerden und den Umgang mit Träumen, Individualismus und Loyalität. Mich hat es damals – auch schon 25 Jahre her! – ziemlich gepackt: Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich nach dem Kinobesuch noch geschluchzt habe ;-).

Eine von vielen Schlüsselszenen aus diesem einzigartigen Film – „Geh deinen Weg – Macht etwas
Außergewöhnliches aus Eurem Leben!“ hier

David Kleingers schreibt auf SPIEGELOnline am 12.08.14 dazu:

„Mitgerissen von so viel Sturm und Drang sahen wir begeistert, wie Keatings (Robin Williams) Schüler in ihrer „Dead Poets Society“ den Aufstand gegen Eltern, Konventionen und das Establishment probten.

Ebenso litten wir mit, als ihre Selbstverwirklichungsversuche auf grausames Unverständnis stießen, oder im Fall des sensiblen Neil, der sich gegen den Willen seines strengen Vaters als Puck in Shakespeares „Mittsommernachtstraum“ versuchte, sogar im Suizid endeten. Dann weinten wir mehr oder minder still, als Keating vom menschen- und sinnesfeindlichen Bildungsapparat zum Sündenbock gemacht wurde. Und die letzten Dämme brachen spätestens, als seine Schüler zum Abschied auf Tische und Stühle stiegen und mit Whitmans „O Captain! My Captain!“ ihre Loyalität und Dankbarkeit bekundeten.

(…) Und man will gar nicht wissen, wie viele durch diesen Film enthusiasmierte Pädagogikstudenten in der Realität Schiffbruch erlitten.“ 

Und jetzt frage ich Euch, was hat sich eigentlich bisher in unserem Bildungssystem in Richtung echter Persönlichkeitsentwicklung für unsere Kinder wirklich getan? Menschliche Werte! Ist hier irgendwo dafür Raum vorgesehen? Wo ist denn der Platz für Kinder, die Dinge in Frage stellen? Sind die Lehrer dafür überhaupt geschult? (Ganz abgesehen davon, dass es viel zu wenig Lehrer gibt). Und: Ist es denn überhaupt gewollt?

Mein Antwort lautet: „Nein“. Darum haben die Botschaften in diesem Film auch nach einem Vierteljahrhundert nichts an ihrer Aktualität eingebüßt…

Bleibt menschlich!

Iris

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