Was das Geld im Kopf anstellt.

Soviel vorab: Ich mag Geld. Aber – wie so oft bei mir – das große ABER: nicht um jeden Preis ;-)!

Hier ein Erklärungsansatz der Hirnwissenschaft (natürlich vereinfacht!), warum sich ein Großteil der Menschheit so „bedingungslos“ geldlastig verhält ;-).

Dies macht es zwar nicht einfacher, aber erst wenn wir diese unterbewusst ablaufenden Mechanismen kennen, können wir bewusst anfangen diese Verflechtungen in unserem Gehirn zu entkoppeln ;-). Und müssen nicht wie triebgesteuerte Lemminge im Rudel blind auf einen Abgrund zurennen. Oder noch ein Bild vor dem Hintergrund der gierigen Börsenspekulanten (verzeiht mir meine emotionale Fantasie ;-)): wie geifernde Hunde, hinter der Wurst herrennen. 

Aber lest erst mal! Ich fand es wirklich spannend…

Ich habe diesen Artikel (und den folgenden Artikel morgen) auf der Basis eines Radiobeitrags in Bayern 2 vom 02.08.13 erstellt.

Fakt ist: Wenn es ums Geld geht, sind gleich verschiedene Gehirnregionen beteiligt!

Und zwar vor allem, die sog. Insula. Sie empfängt Signale aus allen Teilen des Körpers und setzt sie in spürbare Empfindungen um, wie Hunger oder Durst. Sie ist aber auch für den Schmerz und die Verlustangst zuständig. Und in diesem Zusammenhang eben auch für die Sorge um das Geld! Das heißt: Die Angst vor dem Verlust von Geld kann damit sogar körperliche Symptome wie Schmerz hervorrufen!

Ihr Gegenspieler ist der Nucleus accumbens. Er steuert die Erregung und das Verlangen. Und jetzt kommt schon mal eine wichtige Information ;-): Er unterscheidet dabei nicht nach dem sexuellen Verlangen oder dem nach Geld. (Sagen zumindest die Hirnforscher! Lässt weit blicken…) Hier befindet sich auch das Belohnungszentrum. Diese Teil braucht die Hoffnung auf mehr.

Beide steuern in unserem Gehirn vor allem das instinktive, das emotionale Verhalten und schicken ihre Signale an den dritten Mitspieler in dieser Runde: der präfrontale Cortex! Er ist sozusagen die Stimme der Vernunft. Er gleicht die unterschiedlichen, oft auch widersprüchlichen emotionalen Signale mit früheren Erfahrungen ab und trifft dann seine Entscheidungen.

Wollten wir also etwas ändern, müssten wir sozusagen hier mit der persönlichen Umkonditionierung beginnen: Mit Entscheidungen ganz bewusst losgelöst von den alten Mustern ;-).

Wie funktioniert aber das Spiel zwischen den Dreien? Wer hat wann das sagen? Und was passiert in unseren grauen Zellen wenn Sie der Mammon auf Trab bringt?

Geld ist noch relativ jung in der Evolutionsgeschichte. Und wir nutzen Strukturen für die Verarbeitung von Geld, die eigentlich nicht dafür gedacht sind, da es Geld evolutionär ja nicht gab. (Da liegt also die Ursache für diese unheilvollen gedanklichen Verwechslungen ;-)!)

Damit ist vor allem das Belohnungszentrum im Gehirn gemeint, ein Hirnbereich der in der Entwicklungsgeschichte eine zentrale Rolle gespielt hat. Denn nur wenn sich (in grauer Vorzeit wohlgemerkt :-)) in der Natur richtig verhalten hat, kam durch. Anders gesagt: Günstige Verhaltensweisen wurden belohnt – und zwar mit dem Leben!

Der Umgang mit Geld war da natürlich nicht eingeplant.

Aber alle Versuche in der Hirnforschung zeigen, dass genau dieses Belohnungszentrum aktiviert wird, wenn es um Geld geht!

Das kann der Gewinn an der Börse sein, aber auch der neu gekaufte Fernseher. Das Belohnungszentrum ist grundsätzlich sehr stark in seiner Wirkung. Tierversuche haben gezeigt, dass Tiere verhungert bzw. verdurstet sind – nur in dem Bemühen, dieses Belohnungszentrum zu aktivieren, das ihnen die erwünschten Glücksgefühle verschaffte!

Hier möchte ich einhaken und anmerken: Wir sind doch Menschen!!! Haben wir uns offensichtlich seit der Steinzeit nicht weiterentwickelt? Wir haben doch ein Bewusstsein!

Die Hirnforscher haben auch feststellen können, dass das Belohnungszentrum immer stärkere Impulse braucht um die gleichen Glücksgefühle zu produzieren. Es ist quasi nicht sättigbar. Wie ein Junkie nach seinem Stoff giert das Belohnungszentrum nach dem nächsten Kick, z.B. nach der noch höheren Rendite. Aber auch nach immer mehr Macht (indirekt mit Geld verbunden!).

Diesem – den meisten Menschen unbekannten – instinkthaften Mechanismus schulden wir die Finanzkrise und die Gigantismustendenzen in der Wirtschaftspolitik.

Dies kann aber nur dann so exessiv werden, wenn die Balance zum Vernunftteil im Gehirn nicht mehr gewährleistet ist. Wenn die Gier Suchtcharakter bekommt.

Diese Entwicklung ist in den letzten Jahren immer ungebremster verlaufen, weil ein neuer Faktor erschwerend hinzu kam:

Die moderne Technik und mit ihr die digitale Welt!

Mehr dazu morgen. Und noch eins: Auch wenn das Leben durch all das Wissen nicht leichter wird, er wird intensiver, weil bewusster, selbstbestimmter und damit schöner – glaubt’s mir!

Also bleibt menschlich ;-)!

Iris

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