Der Mensch, welcher nicht zur Masse gehören will, braucht nur aufzuhören, gegen sich bequem zu sein; er folge seinem Gewissen, welches ihm zuruft:
Sei du selbst! Das bist du alles nicht, was du jetzt tust, meinst, begehrst.
Dies ist ein Zitat und zugleich einer der Leitsätze von Nietzsches Philosophie – seiner Lebenskunst.
Sich selbst erkennen, heißt das. Auf sich achten: Wie denke ich? Wie rede ich? Wie gehe ich mit anderen um? Welche Gedanken sind wirklich von mir? Welche Gedanken habe ich von anderen ungeprüft übernommen und werde von ihnen gedacht ohne es zu bemerken? Wann bin ich ein geplagter Sklave, wie Nietzsche sagt, der 3 M’s: des Moments, der Meinung anderer, (heute könnte man hier noch ein ergänzendes M, nämlich das der Medien hinzufügen) und der Mode.
Für Nietzsche sind das hochphilosophische Fragen. Fragen, die uns selbst und unseren Alltag betreffen. Philosophie also ganz praktisch. (→Wenn Philosophie praktisch wird)
Und noch ein Nietzsche-Zitat:
…denn dein wahres Wesen liegt nicht tief verborgen in dir, sondern unermesslich hoch über dir, oder wenigstens über dem, was du gewöhnlich als dein Ich nimmst.
Anmerkung: Inspiration zu diesem Beitrag war die dreiteilige Arte-Sendung Die Suche nach dem Selbst, die leider inzwischen in der Mediathek von Arte nicht mehr verfügbar ist.