Fracking – ein echt heißes Eisen!

Fracking oder genauer gesagt: Hydraulic Fracturing, was schon deutlicher werden lässt, um was es geht: das hydraulische Aufbrechen von Erdreich, um an – sonst anders nicht zugängliche – Gas- oder Erdölvorkommen zu gelangen. Jeder von uns hat inzwischen sicher schon etwas davon gehört und man weiß auch so ungefähr, um deren Gefahren für Mensch und Natur. Was die meisten von uns wahrscheinlich nicht wissen: In den USA wird Fracking seit Jahrzehnten im großen Stil betrieben und von der Politik und der Wirtschaft euphorisch als echte „Energierevolution“ gepriesen… 

In der Sendung Frag den Lesch ist die Methode des Fracking und dessen Folgen à la Sendung mit der Maus für Erwachsene recht simplifiziert und eingängig erklärt. Zum Beitrag geht es hier.

Wie sagt Harald Lesch so schön: Aus der Reihe ‚Wohin will unsere Habgier denn sonst noch vordringen?‘

Denn: Was steckt denn hinter dem Fracking? fragt Lesch. Hinter dem Fracking steht die Vorstellung, man könne einfach so weitermachen wie bisher. Und das ist einfach nur ignorant und kurzsichtig. Auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen! (→Blogbeitrag Auf der Suche nach dem rechten Maß)

Eine Entwicklung die so absurde Züge trägt, dass die USA ihr Land durch Fracking mit so gewonnener billiger Energie „flutet“, allein für einen höchst zweifelhaften wirtschaftlichen Aufschwung.

Nur ja nicht inne halten!

Energiesparen und damit auch die Vermeidung von gefährlichen Treibhausgasen tritt so wieder weit in den Hintergrund, obwohl die Weltklimakonferenz in diesen Tagen zum wiederholten Male dringend gemahnt hat. Mehr dazu hier.

Der durch das Fracking entstehende extrem kontaminierte Sondermüll wird in den USA gleich neben den Förderstätten entsorgt – unter freien Himmel – und ganze Landstriche und Wasseradern werden verseucht. Ich frage Euch: Wann wird denn auch hier endlich klar, dass man sich mit solchen antiquierten und überholten ökonomischen Prinzipien, fußend auf grenzenlosem Wachstum, wortwörtlich selbst den Boden wegzieht, auf dem man steht?!

Und: Die Unmengen von Grund- bzw. Trinkwasser die durch diese Methode unwiederbringlich verunreinigt werden, spotten jeder Beschreibung, aber seht und hört selbst …

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Gasland, das explosive dokumentarische Roadmovie von Josh Fox wurde für einen Oscar nominiert und mehrfach ausgezeichnet. Unbedingt empfehlenswert!

Zum kompletten Film Gasland auf YouTube geht’s hier.

Solche Filme müssten in meinen Augen zum Pflichtprogramm in den Schulen gehören, genau wie beispielsweise More than Honey! (→Blogbeitrag  More than Honey), Food, Inc. – Was essen wir wirklich? oder Der Gen-Food-Wahnsinn. (P.S. Das alles droht uns in verstärktem Maße mit der Ratifizierung von TTIP!)

So unglaublich das Ganze ist, so offensichtlich wahr ist es und in seinen gigantischen ungeheuerlichen Ausmaßen bei uns nahezu unbekannt! Aber es geht uns alle an! Denn die Auswirkungen von dem, was hier passiert, sind von globalem Interesse und machen an keiner Landesgrenze halt. 

Und eins ist auch klar: Unsere Wasseradern sind viel dichter bei einanderer. Die negativen Folgen für Mensch & Natur (ist sowieso eins ;-)! (→Blogbeitrag Naturschutz = Menschenschutz) wären bei uns in Europa ungleich desaströser, weil flächendeckender.

Das Ergebnis von Josh Fox‘ Untersuchungen lautete: Fracking ist eine Umweltkatastrophe von nie gekanntem Ausmaß. Verschmutzung der Luft, der Wasserwege, des Grundwassers, chronische Gesundheitsprobleme, Tiersterben und brennbares Trinkwasser sind Folgen dieser umstrittenen Technik der Rohstoffgewinnung.

Zitat aus Gasland: Geld kann niemals zurückbringen, was sie hier bereits zerstört haben.

Josh Fox endet seine Berichterstattung mit dem Satz: Schon bald könnte Gasland von meinem Grundstück bis zu Ihrem reichen. Nach diesem Film war mir klar, warum es gilt, dies mit allen Mitteln zu verhindern!

Übrigens: Eine Info aus dem „Lesch“-Beitrag hat mich noch besonders schockiert: Wir verbrauchen (ich denke und hoffe mal, das „Wir“ bezieht sich auf die ganze Menschheit und nicht nur auf uns Deutsche) in einem Jahr so viel Kohlenstoff, wie die Erde in einer Million Jahre aufgebaut hat.

Das sind dann die Momente, wo ich nach Fassung ringen muss.

Und den Club-of-Rome-Report Grenzen des Wachstums hat Lesch in diesem Zusammenhang auch noch zitiert und dass man diesem Bericht schon damals – vor über 40 Jahren – bis heute keinen Glauben geschenkt hat …  (→Blogbeiträge Die Grenzen des Wachstums, Club of Rome: 2052)

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Wichtig bei all dem finde ich immer wieder – und deshalb mache ich weiter, dass wir informiert sind und dass wir den Banalisierungs- und Bagatellisierungstendenzen, denen wir tagtäglich durch Politik, Wirtschaft & Massenmedien ausgesetzt sind, nicht wie Lemminge Glauben schenken und blind folgen müssen, sondern etwas dagegen setzen können …

Also bleibt dran! Bleibt menschlich!

Iris

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